Japan

Japan 국기

Japan – 1‑Minuten‑Kultur‑Briefing

Im japanischen Geschäftsleben sind Respekt, Harmonie und Bescheidenheit zentral. Direkte Aussagen werden oft durch indirekte Kommunikation ersetzt; langfristiger Vertrauensaufbau und stabile Beziehungen sind entscheidend.

Empfehlungen

  • Wahren Sie strikte Höflichkeit und eine bescheidene Haltung.
  • Pünktlichkeit ist Pflicht – erscheinen Sie idealerweise etwas früher.
  • Gewöhnen Sie sich an indirekte Kommunikation und achten Sie auf Nuancen.

⚠️ Vorsicht ⚠️

  • Vermeiden Sie offene Kritik oder direkten Widerspruch; formulieren Sie umsichtiger.
  • Stellen Sie keine zu persönlichen Fragen, die als Eingriff in die Privatsphäre wirken könnten.
  • Vermeiden Sie lautes Sprechen oder übertriebene Gestik.

Detaillierter Leitfaden zu kulturellen Umgangsformen

Visitenkartentausch

Die Visitenkarte (Meishi) gilt in Japan als „Gesicht“ des Gegenübers. Übergeben und empfangen Sie Karten stets mit beiden Händen, ohne den Text zu verdecken, und legen Sie erhaltene Karten zunächst sichtbar auf den Tisch – nicht sofort in die Tasche. Auf der Karte zu schreiben oder sie achtlos zu behandeln, gilt als unhöflich. Die Karte symbolisiert Ansehen und Respekt.

Begrüßung

Die grundlegendste Begrüßung ist die Verbeugung (Ojigi); im Business meist etwa 45°. Händeschütteln kommt häufiger vor, dennoch ist eine Verbeugung sicher, sofern der andere nicht explizit die Hand anbietet. Beim ersten Treffen folgt auf den Kartentausch eine leichte Verbeugung. Während der Begrüßung blickt man nicht direkt in die Augen, sondern leicht gesenkt – das gilt als höflich.

Kleidungsregeln

Geschäftskleidung ist in Japan – ähnlich wie in Korea – konservativ und formell. Männer tragen dunkle Anzüge mit Krawatte, Frauen bevorzugen Rock‑ oder Hosenanzüge. Ein gepflegter, schlichter Eindruck ist besonders bei Erstkontakten wichtig. Im Sommer erlaubt die „Cool Biz“-Kampagne teils Jackett ohne Krawatte; orientieren Sie sich trotzdem am Kleidungsstil Ihres Gegenübers.

Meetings und Verhandlungen

In Meetings zählen aktives Zuhören und Harmonie. Jeder kommt zu Wort, offene Konfrontationen sind selten. Fragen werden zurückhaltend formuliert; Schweigen kann bedächtige Abwägung bedeuten. In Verhandlungen steht langfristiger Beziehungsaufbau im Vordergrund; Einigungen entstehen oft erst nach mehreren Runden. Ein „Ja“ bedeutet nicht immer Zustimmung.

Tischsitten

Beherrschen Sie grundlegende Essstäbchen‑Etikette (Stäbchen nicht in die Schale stecken, kein Essen von Stäbchen zu Stäbchen weiterreichen). Bei Getränken schenkt man anderen nach und wartet, bis einem ebenfalls eingeschenkt wird. „Kanpai“ (乾杯) ist der Trinkspruch. Es gibt keine Trinkgeldkultur; Trinkgeld ist nicht erforderlich.

Gesprächsthemen

Geeignete Themen: Wetter, schöne Landschaften und Kultur Japans, Essen, Sport (bes. Baseball), leichte Hobbys.
Zu vermeiden: Politik, Religion, private Familienangelegenheiten, heikle historische Themen, direkte Fragen zum Privatleben.

Häufig gestellte Fragen

Sollte ich meinem japanischen Geschäftspartner ein Geschenk mitbringen?

Geschenke haben hohen Stellenwert: Sie drücken Respekt und Beziehungsbereitschaft aus. Bringen Sie bei Besuchen ein kleines Andenken oder eine Spezialität aus Ihrem Land mit und achten Sie auf eine sorgfältige Verpackung. Überreichen Sie es mit bescheidener Haltung; oft wird dies mit einer demütigen Formulierung begleitet.

Wie gehe ich mit längeren Momenten der Stille im Meeting um?

Stille ist in Japan nicht zwingend negativ – sie signalisiert häufig sorgfältiges Nachdenken. Bewahren Sie Ruhe und Geduld, statt das Schweigen vorschnell zu füllen. Beobachten Sie den Ablauf und warten Sie, bis Ihr Gegenüber das Gespräch fortsetzt.
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