Türkei
Türkei – 1‑Minuten‑Kultur‑Briefing
Das Geschäftsleben in der Türkei ist geprägt von starken persönlichen Beziehungen, Gastfreundschaft und Respekt gegenüber Älteren und Autoritäten. Vertrauen wird durch persönliche Begegnungen aufgebaut; die Kommunikation kann warmherzig und expressiv sein.
✨ Empfehlungen ✨
- Investieren Sie Zeit in persönliche Verbindungen und den Vertrauensaufbau.
- Zeigen Sie Respekt für Hierarchien und Ältere.
- Rechnen Sie mit herzlicher Gastfreundschaft und nehmen Sie Tee‑/Kaffeeangebote an.
⚠️ Vorsicht ⚠️
- Vermeiden Sie übermäßig direkte Kritik oder öffentliche Konfrontationen.
- Übereilen Sie das erste Treffen nicht – haben Sie Geduld bei Smalltalk.
- Achten Sie auf religiöse Sensibilitäten, insbesondere in Bezug auf Alkohol und Schweinefleisch.
Detaillierter Leitfaden zu kulturellen Umgangsformen
Visitenkartentausch
In der Türkei werden Visitenkarten meist zu Beginn eines Meetings ausgetauscht. Präsentieren Sie Ihre Karte mit der rechten Hand (oder mit beiden Händen). Es gilt als höflich, die erhaltene Karte kurz zu betrachten, bevor Sie sie weglegen. Eine türkischsprachige Seite auf der Karte ist eine aufmerksame Geste. Titel und Abschlüsse werden respektiert.
Begrüßung
Ein fester Händedruck ist der Standardgruß im Business – für Männer wie Frauen. Unter Vertrauten sind bei Männern Küsse auf beide Wangen üblich; Frauen können sich umarmen oder Wangenküsse geben. Verwenden Sie beim Grüßen stets die rechte Hand. Nutzen Sie formelle Anreden (z. B. Mr./Ms. plus Nachname), bis man Sie ausdrücklich zum Vornamen einlädt. Blickkontakt ist wichtig.
Kleidungsregeln
Geschäftskleidung ist in der Türkei in der Regel konservativ und gepflegt. Männer tragen Anzug, Hemd und Krawatte. Frauen wählen kniefreie, schulternbedeckende, ordentliche Kleider, Anzüge oder smarte Zweiteiler. Die Regeln sind weniger streng als in einigen Nachbarländern, doch ein gepflegtes, zurückhaltendes Erscheinungsbild bleibt wichtig. Zu legere oder freizügige Kleidung sollte vermieden werden.
Meetings und Verhandlungen
Meetings beginnen oft mit ausführlichem Smalltalk sowie Tee oder Kaffee. Pünktlichkeit wird geschätzt, es gibt jedoch auch Flexibilität. Persönliche Beziehungen sind entscheidend für erfolgreiche Verhandlungen; Vertrauen entsteht über Zeit. Entscheidungen können länger dauern, da man Einigungen und die Zustimmung der höchsten Ebene einholt. Unterbrechungen kommen vor und gelten nicht als unhöflich.
Tischsitten
Geschäftsessen dienen dem Beziehungsaufbau. Verwenden Sie beim Essen oder Weiterreichen von Speisen immer die rechte Hand. Gäste sollten von den angebotenen Speisen zumindest probieren. Lehnen Sie Angebote nicht zu bestimmt ab. Trinkgeld ist üblich – in Restaurants meist 5–10 %. Vermeiden Sie Geschäftsthemen bis nach dem Essen, sofern der Gastgeber sie nicht eröffnet. Seien Sie besonders in konservativen Umfeldern beim Alkoholkonsum zurückhaltend.
Gesprächsthemen
Geeignete Themen: türkische Geschichte, Kultur, Familie (allgemein), Fußball, Essen, Reisen, positive Beobachtungen über die Türkei.
Zu vermeiden: Politik (insbesondere sensible historische Themen), Religion (sofern nicht vom Gegenüber eröffnet), Militär, Zypern, private Beziehungen, Kritik an Atatürk.
Zu vermeiden: Politik (insbesondere sensible historische Themen), Religion (sofern nicht vom Gegenüber eröffnet), Militär, Zypern, private Beziehungen, Kritik an Atatürk.
Häufig gestellte Fragen
Sollte ich meinem türkischen Geschäftspartner ein Geschenk mitbringen?
Geschenke sind willkommen und können Beziehungen stärken – besonders nach erfolgreichen Meetings oder Projekten. Geeignet sind hochwertige Produkte aus Ihrem Land (z. B. Kunsthandwerk, Delikatessen, gute Bücher). Vermeiden Sie Alkohol und Schweinefleischprodukte. Geschenke werden meist am Ende eines Besuchs oder Treffens überreicht und nicht immer sofort geöffnet.
Sind Verzögerungen bei Meetings üblich?
Pünktlichkeit ist wichtig, dennoch überschreiten Termine in der Türkei häufig die geplante Zeit, da Gastfreundschaft, ausführliche Gespräche und Beziehungsaufbau im Vordergrund stehen. Planen Sie Flexibilität ein und lassen Sie zwischen Terminen ausreichend Puffer.